Ob ein Mensch eine Leistung erbringt, weil er einen inneren Drang oder Wunsch dazu verspürt (intrinsiche Motivation) oder ob es eines äußeren Anreizes bedarf (extrinisische Motivation), ist für eine dauerhafte und erfüllende Tätigkeit von großer Bedeutung. Diese Frage bewegt Menschen und Unternehmen spätestens immer dann, wenn Belohnungssysteme eingeführt werden sollen. Wissenschaftlich wird mittlerweile diskutiert, ob mit extrinsischer Motivation nicht sogar dauerhaft die intrinsische Motivation zerstört werden kann. Nachfolgend eine kleine Geschichte, die diese These beispielhaft beschreibt:
Ein alter Mann wurde täglich von den Nachbarskindern gehänselt und beschimpft. Eines Tages griff er zu einer List. Er bot den Kindern 1 Euro an, wenn sie am nächsten Tag wiederkämen und ihre Beschimpfungen wiederholten. Die Kinder kamen, ärgerten ihn und holten sich dafür 1 Euro ab. Und wieder versprach der alte Mann:“Wenn ihr morgen wiederkommt, dann gebe ich Euch 50 Cent.“ Und wieder kamen die Kinder und beschimpften ihn gegen Bezahlung. Als der Mann sie aufforderte, ihn auch am nächsten Tag zu ärgern, dann allerdings nur für 20 Cent, empörten sich die Kinder: Für so wenig Geld wollten sie ihn nicht beschimpfen. Von da an hatte der alte Mann seine Ruhe. (Reinhard K. Sprenger, 2010; U.Rohrschneider, 2011)