Vier Dimensionen des Integralen Coachings

Integrales Coaching zeichnet sich durch ein komplementäres, ganzheitliches Denken aus, welches alle Dimensionen eines Menschen in den Prozess einbezieht. Viel besser erklärt es der lateinische Begriff Integrare für“ wiederherstellen, ergänzen“ also auch integer „ganz- oder zu einem Ganzen gehörend“. Dieses Denkmodell ermöglicht uns die Betrachtung der Teile eines Ganzen und deren Wechselwirkung, welches sich auch auf komplexere soziale Systeme wie Teams, Unternehmen oder Organisationen übertragen lässt.

Die in der Grafik oben dargestellten vier Dimensionen sind:

Individuelle Innenwelt (Psyche) jedes Menschen ist die Summe der von außen nicht sichtbaren, innerlichen Strukturen, Prozesse und Phänomene, die sich in einer wahrnehmbaren Äußerlichkeit wie zum Beispiel der Sprache ausdrücken.

Individuelle Außenwelt (Soma) beschreibt alle sichtbaren körperlichen, physischen Strukturen und Vorgänge wie Verhalten, Ernährung oder Bewegung.

Kollektive Innenwelt (Kultur) ist die Gesamtheit der Lebensäußerungen der Gemeinschaft, in der der Einzelne eingebunden ist, also dessen Beziehungen zu anderen Menschen und die damit verbundene Kommunikation.

Kollektive Außenwelt (System) sind alle sozialen und organisatorischen Strukturen, Systeme und Prozesse, in denen der Einzelne sich bewegt.

Quellen dieses Ansatzes bilden die frühen Philosophen wie Aristoteles, Platon, Sokrates, Kant, Hegel und Nietzsche. Nach dem zweiten Weltkrieg formulierten unabhängig, aber zeitgleich, der deutsche Philosoph Jean Gebser sowie der indische Philosoph Sri Aurobindo Ghose die integrale Weltsicht. Eingeflossen sind die überlieferten Weisheitstraditionen wie Buddhismus, Taoismus, vedische Traditionen und die christliche Mystik. Heute beschäftigen sich viele Wissenschaftlicher, Philosophen, Berater und Autoren mit dieser ganzheitlichen Betrachtung der Welt. Als wichtigsten lebenden Vertreter ist der amerikanische Philosoph Ken Wilber zu nennen.